Bremen – Jamie Cullum strotzt vor Energie. Mal sitzt er vertieft am Flügel, dann springt er beim Spiel auch mal auf. Mehr als 2 500 Zuschauer erlebten am Donnerstagabend den Auftritt des impulsiven britischen Musikers auf der Seebühne am Gröpelinger Weserufer. Die Stimmung springt über. Es wird ein Abend voller Jazz-Feeling. Immer wieder sucht der Entertainer den direkten Kontakt zu den Fans.
Er lässt das Publikum schnell klatschen, spielt dann einen Klangteppich garniert mit schnellen Tonfolgen auf den Tasten, woraufhin eine Art rhythmischer Dialog entsteht. Bei „Mankind“ verlässt er den Klavierhocker und geht ins Publikum, in die Sitzreihen hinein. Die Handy-Kameras sind auf ihn gerichtet. Und der 44-Jährige schüttelt Hände und lässt kurz ein kleines Mädchen ans Mikrofon, welches auch einen Applaus bekommt.
Cullum spricht von seinem ersten Kontakt mit der Jazz-Musik – in Disney-Filmen. Und jazzig geht es los mit „Everybody wants to be cat“ (bekannt aus dem Film „The Aristocats“), inklusive Trompeten- und Klarinetten-Klängen. Der Brite neigt den Oberkörper etwas vor. Eine Annäherung an eine Katzen-Pose? Ein langes, filigranes Saxophon-Solo beginnt. Die beiden Background-Sänger, eine Frau und ein Mann, richten sich, in rhythmischer Bewegung bleibend, zum Solisten hin aus. Das Solo wird schneller und mit ihm die Bewegungen der Sänger. Ein Trompeten-Solo folgt, ebenso vielseitig und virtuos, und mit diesem eine Neuausrichtung von Background-Sänger und Sängerin. Als der Song schnell wird, tanzen die beiden und Cullum ausgelassen. Ausgefeilte Soli sind ein wichtiges Element in dem Konzert. Immer wieder sorgen sie für Jazzsession-Feeling und bieten Instrumentalisten Freiheiten, nach denen wieder alles ineinander greift. Auch ein langes Kontrabass-Solo ist zu hören und geht in ein Zwiegespräch mit Cullum an den Tasten über.
Cullum ist ein authentischer Songwriter. Er und seine Band sind vielseitig und liefern eine sehr eigene, vielfältige Mixtur der Stile. Klar geht es auch mal ins Poppige. Eine echte Stil-Eskapade ist die Version des Liebessongs „Everlasting Love“. Seine Hände wandern ins Innere des Flügels. Er schlägt auf Saiten und Holz, betätigt aber auch Tasten. Eine perkussive Note, metallische Klänge – ungewohnt herb und verhalten kommt der Song in Gang. Klar, hell und melodisch folgt aber bald der erste Refrain – ein spannender Gegensatz, ein interessantes neues Gewand für diesen Song.
Ruhig und mit herzergreifender Stimmung kommt „These are the days“ daher. Ein Schwall der Begeisterung ist vom Publikum zu hören. Schnelle Läufe der Trompete fügen sich ein und steigern mit Jazz-Feeling die Intensität des Geschehens, danach ein Gitarrensolo, dann legt der Brite wieder viel Kraft in seine Stimme. Es ist eben ein Abend der Wendungen, der Virtuosität und Besonderheiten. Cullum setzt sich auf die Tasten oder stößt ekstatisch seinen Hocker weg oder steigt auf den Flügel, um von dort zu singen und in hohem Bogen hinunterzuspringen.
Der 44-Jährige gibt sich charmant und humorvoll. Er kündigt einen Song an über etwas, das in diesem Land eleganter gemacht wird als in seinem. Es folgt: „Drink“. Gegen Ende des Konzerts ruft er auf, nach vorne zu kommen und steht bald ganz nahe an einer großen Ansammlung von Menschen, die tanzen, feiern und begeistert die Arme bewegen und ganz dicht an den Sicherheitskräften stehen. Es gibt sogar eine Art Bremen-Song, in dem die Securitys in ihren T-Shirts gewürdigt werden.
Quellenangabe: Verdener Aller-Zeitung vom 27.07.2024, Seite 17
Seid über 20 Jahren haben wir bei uns im Haus Bilder des Verdener Malers Klaus Maiwald ausgestellt.
Er setzt sich in expressiv geprägter, materialbetonter Malerei mit Motiven auseinander, denen er in Frankreich und im Mittelmeerraum, in letzter Zeit aber auch in Norwegen begegnet. Es geht ihm dabei nicht um die Widerspiegelung der äußeren Wirklichkeit, sondern um Erinnerungen an Landschaften, Orte und Menschen - verbunden mit der Freude am Experiment mit den Gestaltungsmitteln.
Schauen Sie doch einfach mal bei uns herein und lassen Sie sich von seinen Bildern inspirieren!
Gleich ein doppeltes Jubiläum im Klavierhaus Helmich an der Eitzer Straße. Das Familienunternehmen feiert 25-jähriges Bestehen in Verden. Im selben Atemzug feiert das Klavierhaus einen seiner Mitarbeiter: Jochen Kaiser. Denn der Klavierbauer ist ebenso lange helfende Hand des Familienunternehmens.
Kaiser erinnert sich an das Telefonat, dass er vor 25 Jahren mit Inhaber Ulrich Helmich führte. Über eineinhalb Stunden hätten die beiden gesprochen und es habe auf Anhieb gepasst. So gut, dass der heimatverbundene Mainzer sich auch nicht abschrecken ließ, als Helmich ihm am Ende des Gespräches beiläufig den Standort des Unternehmens nannte. Die Begeisterung für das Klavierspielen hat Kaiser und Helmich verbunden.
Der aristokratisch klingende Name des Klavierbauers passt vorbildlich in das Ambiente des alten Hauses. Ein altes Klavier aus Holz mit Kerzenleuchter im Korridor, Räume gefüllt mit hochwertigen und frisch polierten Flügeln und Klavieren im Wert von teilweise bis zu 180 000 Euro. Einige haben zwar schon einige Zeit überdauert, wurden aber vom Team des Klavierhauses so aufgearbeitet, dass sie einem brandneuen Instrument in nichts nachstehen. Dazu sind an jeder Wand ausdrucksstarke Gemälde von Landschaften aus der Provence zu sehen. Das Klavierhaus stellt ausschließlich Arbeiten des Verdener Künstlers Klaus-Jürgen Maiwald aus.
Folgt der Besucher dem Korridor, gelangt er in die Werkstatt des Betriebes, wo Kaiser und seine Kollegen an den Klavieren arbeiten.
Das war allerdings nicht immer so, erinnert sich Kaiser. Als er dem Unternehmen beigetreten ist, war lediglich ein Zimmer mit Klavieren und Flügeln zur Ausstellung befüllt. Der Rest das Hauses gehörte zur Wohnung der Familie Helmich. Mittlerweile stehen aber auch da Klaviere, wo einst die Küche war.
Vor der Zeit „ des Kaisers“ war der Sitz des Unternehmens noch in dem kleinen Örtchen Ritzenbergen, nordöstlich Verdens. Ulrich Helmich begann 1983 dort als gelernter Orgelbauer und reparierte vereinzelt Klaviere aus der Umgebung. Nach einiger Zeit war die Nachfrage jedoch so groß, dass der Platz im alten Gebäude nicht mehr ausreichte, sodass das Klavierhaus nach Verden umzog und heute ein Einzugsgebiet im ganzen Bremer Raum abdeckt.
Die Arbeit als Klavierbauer umfasst ein bisschen mehr, als nur die Tasten gekonnt bewegen zu können, bekräftigt Klavierbaumeister Moritz Helmich. Es sei genaueste Detailarbeit. Das Klavier muss nicht nur gestimmt werden, die Hammerköpfe, die mit der Bewegung der Tasten die Saiten des Klaviers anschlagen, müssen richtig eingestellt werden. Der Klavierbauer sorgt dafür, dass sie beim Anschlag die ausreichende Höhe erreichen, dass die Saiten die Spannung halten und füllt fachgerecht Risse, die im Lauf der Zeit im Resonanzboden entstehen. Anschließend wird noch der Lack auf der Oberfläche des Instrumentes poliert. Neben den handwerklichen Arbeiten sind noch der Verkauf und Kundenbetreuung Teil der Aufgaben der Klavierbauer.
Die Vielfältigkeit der Aufgaben ist das, was Kaiser an seiner Arbeit gefällt. Der Instrumentenbauer konnte so seine Begeisterung für die Musik mit der Freude an der handwerklichen Arbeit kombinieren.
Schon die Materialien seien vielfältig: Sowohl Holz als auch Filz und Metall bearbeitet der Klavierbauer in der Werkstatt. „Die Leidenschaft für die Musik darf natürlich nicht fehlen“, ergänzt Kaiser. Der Klavierbauer begeistert sich vor allem für Jazz und Soul, anders als viele seiner Kollegen, die klassische Musik vorziehen. Als sein Lieblingsstück nannte er „Misty“ von Erroll Garner.
Einen Grund, die Stelle zu wechseln hat der 48-jährige in der langen Zeit nie gesehen. Er brenne für seine Arbeit, und die Mitarbeiter des „sympatischen und familiären“ Unternehmens seien ein eingespieltes Team, erzählt Kaiser. So ist es naheliegend, dass er gemeinsam mit dem Klavierhaus Helmich den Klavierspielern aus Verden und dem Norden des Landes noch länger mit einwandfreien Klavieren und Flügeln dienen wird.
Quellenangabe: Verdener Aller-Zeitung vom 13.10.2023, Seite 10
Zum 8. Mal findet im Verdener Domgymnasium das Internationale Kammermusikfest mit herausragenden Künstler*nnen aus der ganzen Welt statt. Initiert vom ehemaligen Schüler und künstlerischen Leiter Nabil Shehata und wunderbar veranstaltet vom Organisationsteam des Domgymnasiums beeindruckt es mit höchsten künstlerischen Niveau. Von Anfang an sind wir mit unseren Bösendorfer Flügel 280VC dabei.
Näheres zum Programm finden sie hier
Eitzer Str. 32
27283 Verden
Telefon: 04231 / 93 07 81
Telefax: 04231 / 93 07 82
E-Mail:info@klavierhaus-helmich.de