Seid über 20 Jahren haben wir bei uns im Haus Bilder des Verdener Malers Klaus Maiwald ausgestellt.

Er setzt sich in expressiv geprägter, materialbetonter Malerei mit Motiven auseinander, denen er in Frankreich und im Mittelmeerraum, in letzter Zeit aber auch in Norwegen begegnet. Es geht ihm dabei nicht um die Widerspiegelung der äußeren Wirklichkeit, sondern um Erinnerungen an Landschaften, Orte und Menschen  - verbunden mit der Freude am Experiment mit den Gestaltungsmitteln.

Schauen Sie doch einfach mal bei uns herein und lassen Sie sich von seinen Bildern inspirieren!

Gleich ein doppeltes Jubiläum im Klavierhaus Helmich an der Eitzer Straße. Das Familienunternehmen feiert 25-jähriges Bestehen in Verden. Im selben Atemzug feiert das Klavierhaus einen seiner Mitarbeiter: Jochen Kaiser. Denn der Klavierbauer ist ebenso lange helfende Hand des Familienunternehmens.

Kaiser erinnert sich an das Telefonat, dass er vor 25 Jahren mit Inhaber Ulrich Helmich führte. Über eineinhalb Stunden hätten die beiden gesprochen und es habe auf Anhieb gepasst. So gut, dass der heimatverbundene Mainzer sich auch nicht abschrecken ließ, als Helmich ihm am Ende des Gespräches beiläufig den Standort des Unternehmens nannte. Die Begeisterung für das Klavierspielen hat Kaiser und Helmich verbunden.

Der aristokratisch klingende Name des Klavierbauers passt vorbildlich in das Ambiente des alten Hauses. Ein altes Klavier aus Holz mit Kerzenleuchter im Korridor, Räume gefüllt mit hochwertigen und frisch polierten Flügeln und Klavieren im Wert von teilweise bis zu 180 000 Euro. Einige haben zwar schon einige Zeit überdauert, wurden aber vom Team des Klavierhauses so aufgearbeitet, dass sie einem brandneuen Instrument in nichts nachstehen. Dazu sind an jeder Wand ausdrucksstarke Gemälde von Landschaften aus der Provence zu sehen. Das Klavierhaus stellt ausschließlich Arbeiten des Verdener Künstlers Klaus-Jürgen Maiwald aus.

Folgt der Besucher dem Korridor, gelangt er in die Werkstatt des Betriebes, wo Kaiser und seine Kollegen an den Klavieren arbeiten.

Das war allerdings nicht immer so, erinnert sich Kaiser. Als er dem Unternehmen beigetreten ist, war lediglich ein Zimmer mit Klavieren und Flügeln zur Ausstellung befüllt. Der Rest das Hauses gehörte zur Wohnung der Familie Helmich. Mittlerweile stehen aber auch da Klaviere, wo einst die Küche war.

Vor der Zeit „ des Kaisers“ war der Sitz des Unternehmens noch in dem kleinen Örtchen Ritzenbergen, nordöstlich Verdens. Ulrich Helmich begann 1983 dort als gelernter Orgelbauer und reparierte vereinzelt Klaviere aus der Umgebung. Nach einiger Zeit war die Nachfrage jedoch so groß, dass der Platz im alten Gebäude nicht mehr ausreichte, sodass das Klavierhaus nach Verden umzog und heute ein Einzugsgebiet im ganzen Bremer Raum abdeckt.

Die Arbeit als Klavierbauer umfasst ein bisschen mehr, als nur die Tasten gekonnt bewegen zu können, bekräftigt Klavierbaumeister Moritz Helmich. Es sei genaueste Detailarbeit. Das Klavier muss nicht nur gestimmt werden, die Hammerköpfe, die mit der Bewegung der Tasten die Saiten des Klaviers anschlagen, müssen richtig eingestellt werden. Der Klavierbauer sorgt dafür, dass sie beim Anschlag die ausreichende Höhe erreichen, dass die Saiten die Spannung halten und füllt fachgerecht Risse, die im Lauf der Zeit im Resonanzboden entstehen. Anschließend wird noch der Lack auf der Oberfläche des Instrumentes poliert. Neben den handwerklichen Arbeiten sind noch der Verkauf und Kundenbetreuung Teil der Aufgaben der Klavierbauer.

Die Vielfältigkeit der Aufgaben ist das, was Kaiser an seiner Arbeit gefällt. Der Instrumentenbauer konnte so seine Begeisterung für die Musik mit der Freude an der handwerklichen Arbeit kombinieren.

Schon die Materialien seien vielfältig: Sowohl Holz als auch Filz und Metall bearbeitet der Klavierbauer in der Werkstatt. „Die Leidenschaft für die Musik darf natürlich nicht fehlen“, ergänzt Kaiser. Der Klavierbauer begeistert sich vor allem für Jazz und Soul, anders als viele seiner Kollegen, die klassische Musik vorziehen. Als sein Lieblingsstück nannte er „Misty“ von Erroll Garner.

Einen Grund, die Stelle zu wechseln hat der 48-jährige in der langen Zeit nie gesehen. Er brenne für seine Arbeit, und die Mitarbeiter des „sympatischen und familiären“ Unternehmens seien ein eingespieltes Team, erzählt Kaiser. So ist es naheliegend, dass er gemeinsam mit dem Klavierhaus Helmich den Klavierspielern aus Verden und dem Norden des Landes noch länger mit einwandfreien Klavieren und Flügeln dienen wird.

Quellenangabe: Verdener Aller-Zeitung vom 13.10.2023, Seite 10

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Zu den Highlights des Berufes gehört es auch hochwertige Flügel für die Austellung auszusuchen. Wir hatten die Mit den neuen SX Flügel können wir Ihnen jetzt eine Flügelauswahl zeigen, die im norddeutschen Raum einzigartig ist. Sie können jetzt ein Klangspektrum bei uns erfahren, welches wirklich die ganze Vielfalt des Klavieres wiederspiegelt. Von Bösendorfer über Schimmel, von August Förster bis Yamaha nun auch mit der Spitzenklasse vertreten.

HANNS-JOSEF ORTHEIL „WIE ICH KLAVIERSPIELEN LERNTE“

Musik und Literatur sind schon immer unsere Leidenschaften. So sind für uns Romane, Erzählungen, Biografien, in denen die Musik oder Musiker eine besondere Rolle spielen, besonders spannend. Unser Freund Uwe Spannhake teilt mit uns dieses Interesse. Er stellt in lockerer Reihenfolge Bücher vor. Freuen Sie sich auf die neue Buchbesprechung bei uns.

HANNS-JOSEF ORTHEIL „WIE ICH KLAVIERSPIELEN LERNTE“

Literaturtipps

Uwe Spannhake

Februar 2020

Hanns-Josef Ortheil „Wie ich Klavierspielen lernte“, Insel Verlag, 2019

Vielleicht erinnern Sie sich, vielleicht entdecken Sie es neu: In den Jahren 2014 bis 2018  schrieb  ich auf dieser Homepage Rezensionen zu Büchern,  die Lebensschicksale und Musik verknüpfen. Lange hatte ich nichts Passendes in der Hand, das Buch von Ortheil möchte ich Ihnen aber gerne vorstellen.

Ortheil wurde 1951 geboren, ist Schriftsteller, Pianist und Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Sein literarisches Werk ist sehr umfangreich, in größeren Teilen auch autobiografisch geprägt.

Wer nun eine vollständige Biografie der ersten beiden Lebensjahrzehnte Ortheils erwartet, sollte eher sein Buch „Die Erfindung des Lebens“ lesen, das ich Ihnen sehr empfehlen kann.

Wer spezieller daran interessiert ist, wie sehr der Wunsch nach einer Pianistenkarriere und das ausgeprägte Interesse am Klavierspiel das komplette Leben eines jungen Menschen beeinflussen kann, liegt mit diesem Buch genau richtig.

Im Alter von vier Jahren erhält der junge Ortheil erstmals Klavierunterricht, zunächst von seiner Mutter. Beide sprechen nicht, die Mutter hat zwei Jungen durch frühen Tod verloren, daraufhin das Sprechen eingestellt, Hanns-Josef fängt deshalb gar nicht erst damit an. Das Klavierspiel schafft eine intensive Verbindung der beiden, auch wenn es die Mutter zunächst „...überforderte, ...weil sie das Strahlen dieser triumphal dahermarschierenden Klänge nach den tieftraurigen Erlebnissen in ihrem Leben noch nicht ertrug“. Doch bald beginnt mit „...dem Klavierspiel von Mutter und Sohn in der Wohnung im Kölner Norden eine neue Zeitrechnung.“ Durch elementare Übungen – ausschließlich von Carl Czerny - begeistert sich der Junge, bis es Zeit für einen richtigen Unterricht wird. Den übernimmt Frau Waigel, unverheiratet, keine Kinder, Studium an einem russischen Konservatorium, es wird russischer Tee eingeschenkt, russische Pianistenköpfe hängen in großen Porträts über ihrem Flügel. Bald das erste Vorspiel in einem Konzert der Klavierschüler Waigels, drei Stücke aus dem Kinderalbum von Tschaikowsky, fehlerfrei und „mit Ausdruck“. Doch er vergisst die Verbeugung und wird gegen seinen Willen erneut dafür auf die Bühne geschickt.

„Ich verbeuge mich tief, und der Applaus brandet richtig auf. Jemand ruft „Zugabe“..., ich bin leicht verärgert und verbeuge mich ein zweites Mal.“

„Frau Waigel zischt aus der Ferne („Komm jetzt! Das genügt!“), ich denke nicht daran, ihr zu gehorchen.“ Und so spielt er eine Zugabe, eine seiner eigenen Improvisationen, was Waigel im Anschluss heftig kritisiert.

In eingefügten Passagen blickt Hanns-Josef Ortheil an vielen Stellen im Buch auf seine Erlebnisse zurück, hierzu schreibt er: „ Fast wäre alles schief gegangen, dann nämlich, wenn ich die drei kleinen Stücke gespielt ...und mich ordentlich verbeugt hätte. Mein Auftritt wäre rasch vorbei gewesen. Niemand hätte sich an mich erinnert. .. All das hätte keine Freude gemacht und erst recht nicht dazu verführt, solche Begegnungen mit dem Publikum zu wiederholen.“

Dieser Antrieb – aber auch die authentische Liebe zur Musik und zum Klavierspiel – prägen sein Leben, er vernachlässigt irgendwann die Schule, weil er sich nur noch aufs Üben konzentriert. Er wechselt Klavierlehrer, sobald er merkt, dass sie ihn nicht auf geeignete Weise fördern - bis er einen völligen Zusammenbruch erleidet und wochenlang antriebslos im Bett zubringen muss.

Zuvor erlebte er begeisternde Konzerte, u.a. den Auftritt von Glenn Gould 1959 in Salzburg mit den „Goldbergvariationen“. „ Dass er „unterkühlt“ spielte, konnte ich bestätigen – aber gerade das gefiel mir ja so. Zu sagen,.. er hätte zurückhaltend gespielt, wäre jedoch falsch gewesen. So wie er sich über die Tasten beugte und sein Spiel forcierte, wirkte er wie ein Besessener“.

Der Zufall will es, dass er in Salzburg Glenn Gould sogar persönlich begegnet. „Plötzlich steht ein Mann neben mir und schaut zu. Er bückt sich, sammelt ebenfalls ein paar Steine und lässt sie über den Fluss hüpfen...begreife dann aber sehr schnell, wer vor mir steht.“ Nach einem kurzen Gespräch „ mit einem seltsamen Gemisch von deutschen und englischen Wörtern“ läuft Gould los, ruft „Come on“, beide laufen am Ufer der Salzach um die Wette. Später spricht Gould die „Musikalischen Haus- und Lebensregeln“ von Robert Schumann an, nach denen der Junge üben solle. Diese hatte er aber ebenfalls bereits in seinem Unterricht kennengelernt, so dass er sich ziemlich altklug als „Schumannianer“ zu erkennen gibt – im Alter von acht Jahren.

Im weiteren Verlauf der Erzählung erfährt man viele Hintergründe zu verschiedenen Übungsmethoden, zu berühmten Pianisten und zu den dämonischen Seiten manischen Übens. Diese bringen Ortheil  bis zu einem Stipendium am  Konservatorium in Rom. „Als einer der jüngsten Stipendiaten ..brachte mich manches sehr durcheinander- wie etwa eine Liebesbeziehung zu einer jungen Südtirolerin, mit der ich in den Nächten immer häufiger auch allein unterwegs war.“ Letztlich schien alles auf dem Weg, den sich der kleine Junge Jahre zuvor erträumt hatte. Doch eine heftige Sehnenscheidenentzündung führte zum Aus all dieser Träume.

Ein Buch, das für Hobbypianisten oder allgemein an Klaviermusik Interessierte viele Eindrücke und Erkenntnisse bereit hält. Ein Buch, das aber auch generell zum Nachdenken über Lebenswege  junger Menschen anregt.

BÖSENDORFER FLÜGEL MODELL 280VC

NEUE KLANGWELTEN

Unser nachträgliches Weihnachtsgeschenk für uns und unsere KundInnen: Der neue BÖSENDORFER Konzertflügel 280VC. Mit ihm haben wir uns eine neue Dimension erschlossen und können jetzt Klänge erfahren, die wir nicht für möglich gehalten haben. Aber das sagen Berufenere dazu:

"Alle Instrumente versuchen die menschliche Stimme nachzuahmen, aber dieses Instrument tut es auf einem sehr sehr hohem Niveau. Es ist wirklich ein singendes Instrument!"

Sir András Schiff über Bösendorfer Concert Grand 280VC - Vienna Concert

Besuchen sie uns und erleben Sie selbst diese außerordentliche Erfahrung!

PREMIERE MIT JAMIE CULLUM

Der Flügel ist gestimmt und die Show kann beginnen. Bei Radio Bremen im 3nach9 Studio feiert Heute Abend, den 28.6. unser neuer Verleihflügel Premiere. Er wird von dem berühmten Singer und Songwriter Jamie Cullum in der bekannten Talkshow gepielt.

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